Heißglas

Mit der Fertigstellung des Hotshop in 2011 konnte das seit 1988 im BLDWERK Frauenau erlernte Glasmachen in der eigenen Werkstatt fortgeführt werden. Es war etwas ungewohnt, weil bisher das Arbeiten im Team oder bei der Einmietung in Glasmacher-Hütten zusammen mit kompletten professionellen Glasmacher-Werkstätten gewohnt war und nun alles allein zu bewerkstelligen galt. Die Umstellung dauerte etwas. Vorher war Glasmachen eine kreative Teamarbeit. Nun musste das Erlernte in eine Choreographie eingebunden werden, bei der jedes Werkzeug an seinem Platz sein musste und jeder Schritt in vorüberlegter Reihenfolge zu begehen war. Plötzlich kam niemand mehr zu Hilfe, wenn etwas schief ging, wenn ein Werkzeug am Arbeitsplatz fehlte oder wenn mehrere Hände gleichzeitig notwendig waren. Spontanität musste nun präziser Planung weichen, dies aber ohne die künstlerische Kreativität negativ zu beeinflussen.

Das war am Anfang nicht einfach. Eine klare Planung der Abläufe, eine massive Erweiterung des Werkzeugbestands sowie spezielle selbstgebaute Hilfsvorrichtungen, die die fehlende dritte oder vierte Hand ersetzen halfen, ermöglichten doch zunehmend positive Ergebnisse.

Nachdem 2017 endlich auch eine Gas-Glory Hole zur Verfügung stand und die, nach umfangreichem Umbau, auch an die örtlichen Gegebenheiten angepasst war (für den Betrieb der Glory Hole im Freien, auch bei Regen, sowie die Benutzung ohne Assistenz), kamen die Arbeitsbedingungen im Hotshop der professionellen Glasmacherwerkstatt immer näher.